22 Februar 2006

Lord of War

Der Ukrainischstämmige New Yorker Yuri Orlov hat es satt im Restaurant seines Vaters zu arbeiten. Er weiß das stets gegessen wird und als er im Einwandererviertel Little Odessa Zeuge einer Schiesserei wird, macht er die Erfahrung das auch immer getötet wird. Diese Erkenntnis bringt ihn zum Waffenhandel. Nach bescheidenen Anfängen im Viertel, wagt er sich zusammen mit seinem jüngeren Bruder Vitali an größere Deals und arbeitet sich dann zum größten Waffenhändler der Welt hoch. Schnell wird dem Zuschauer klar das Yuri Orlov ein eiskalter und skrupelloser Geschäftsmann ist. Auf seinen Geschäfts-Reisen durch die Welt sieht er mehrmals den tödlichen Kreislauf den sein Waffenhandel mit sich bringt, doch nichts scheint ihn von seiner Arbeit abzubringen. Selbst als ein Verwandter bei einem Anschlag ums Leben kommt, bringt ihn das nicht aus dem Konzept.



Nach Jarhead und München ist Lord of War bereits der dritte politische Film dieses Jahr und Regisseur Andrew Niccol ist mit diesem provokanten Film ein kleines Meisterwerk gelungen. Kaum hält er sich zurück und auch wenn der Film recht unterhaltsam ist bleibt zuletzt ein bitterer Nachgeschmack. Die Dialoge brennen sich einem in das Hirn, die Schauspieler liefern alle eine ausnahmslos hervorragende Leistung und die Story ist so temporeich und spannend erzählt das man nie gelangweilt ist. Allein Visuell ist der Film eine Wucht, es gibt so viele Details und innovative Ideen das einem die Luft wegbleibt. Bereits die Einführung bei der die Herstellung einer Kugel detailliert aus der Selbstperspektive gezeigt wird ist so virtuos in Szene gesetzt das man völlig baff ist. Es bleibt aber nicht beim eyecandy, denn es wird mehr gezeigt als dem Zuschauer lieb ist. Das Ziel der Kugel, der Kopf eines Kindes. Und so funktioniert der ganze Film. Auf zwei, drei unterhaltsame Augenblicke folgt ein harter Schlag. Ein Happy End darf man also nicht erwarten. Der Film ist zynisch, brutal, und das ist vielleicht das schlimmste: erschreckend realistisch.

3 Comments:

Anonymous Anonym said...

Schön geschrieben. Werd mir den Film mal ansehen. ^^

11:00 AM  
Anonymous Anonym said...

bravo - kein einziges mal das/dass richtig unterschieden; da macht das leben gleich doppelt so viel spaß!

12:25 PM  
Anonymous Anonym said...

amen

12:52 PM  

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